Es kommt nicht selten vor, dass Hunde Grashalme anknabbern und fressen. Doch warum tun sie das? Gehören Hunde nicht eigentlich zu den Fleischfressern und Gras steht bei ihnen gar nicht auf dem Speiseplan? Ist es womöglich sogar ungesund?
Warum Dobermann-Hunde Gras fressen
Knabbert der Hund an Grashalmen, muss das nicht immer ein Grund zur Sorge sein. Vielen Hunden schmeckt es einfach gut und sie kauen gerne darauf herum.
Entscheidend sind dabei die Menge und Häufigkeit der Grasaufnahme. Wenn aus sporadisch gefressenen Halmen ganze Grasbüschel werden und der Hund diese sogar wieder erbricht, sollten Sie aufmerksam werden.
Eigentlich ist das Fressen von Gras bei Hunden ein natürliches und angeborenes Verhalten, um verschiedene Probleme auszugleichen. Auch bei Wölfen lässt es sich beobachten. Ein erhöhter Graskonsum geschieht also nicht ohne Grund. Die möglichen Ursachen können vielfältig sein.
Durst
Auch wenn der Hund Durst verspürt und kein Wasser zur Verfügung steht, greift er gerne auf saftige Gräser zurück. Deshalb sollten bei längeren Ausflügen immer ausreichend Pausen eingelegt werden, in denen dem Hund Wasser angeboten wird.
Nährstoffmangel
Häufig wird angenommen, dass Hunde durch das Fressen von Gras einen Nährstoffmangel in ihrer Ernährung ausgleichen. Diese Theorie konnte allerdings nicht hinreichend bestätigt werden.
Bei Katzen geht man davon aus, dass sie Gras als zusätzliche Quelle für das im Saft enthaltene Vitamin „Folsäure“ nutzen. Diese Theorie ließe sich vielleicht auch auf Hunde übertragen.
Stress
Das Fressen von Gras ermöglicht dem Hund Stress abzubauen. Durch die Kaubewegungen werden, genau wie bei uns Menschen, Endorphine ausgeschüttet. Gleichzeitig können die enthaltenen Zuckerverbindungen einem niedrigen Blutzuckerspiegel entgegenwirken. So wie auch wir Menschen manchmal etwas Süßes brauchen, um uns besser konzentrieren zu können.
Langeweile
Ist ein Hund unterfordert und gelangweilt, versucht er sich auf verschiedene Arten zu beschäftigen. Gerne kaut er hierfür auf etwas herum. Dazu greift er nicht immer auf ein Kauspielzeug zurück, sondern nutzt manchmal auch Gras.
Übelkeit oder Magen-Darm-Probleme
Einem Hund kann auch schlecht werden, wenn er etwas isst, was ihm nicht bekommt. Um die Übelkeit auszulösen, schlucken manche Hunde eine große Menge Gras hinunter.
Tritt dieses Verhalten nur einmal auf, ist nicht immer gleich von einem Problem auszugehen. Wiederholt sich die Auslösung der Übelkeit durch hohen Graskonsum jedoch regelmäßig, kann dies auf ein Verdauungsproblem hinweisen und sollte abgeklärt werden.
Wie immer gilt natürlich: Im Zweifelsfall immer den Rat eines Tierarztes einholen
Auch nach dem Verschlucken eines Fremdkörpers kann übermäßiges Grasfressen beobachtet werden. Die verschluckten Grashalme sollen sich um den Fremdkörper wickeln, um diesen leichter wieder hochwürgen oder sogar rektal ausscheiden zu können, ohne die Darmwand zu verletzen.
Der „Fremdkörper“ kann auch aus verschluckten Haaren bestehen, die bei der Fellpflege, insbesondere während des Fellwechsels, in größeren Mengen aufgenommen werden.
Verbieten Sie dem Hund nicht, Gras zu fressen
Wie eingangs beschrieben, ist das Fressen von Gras ein angeborenes Verhalten, um beispielsweise Problemen mit der Verdauung entgegenzuwirken. Der Hund hat einen Grund, Gras zu fressen. Er sollte nicht daran gehindert werden. Wird der Konsum übermäßig, ist es vielmehr wichtig, die Ursache des Problems herauszufinden. Eine Untersuchung durch einen Tierarzt ist daher ratsam.
Welches Gras darf der Hund fressen
Hunde bevorzugen in der Regel saftige und süße Gräser. Sollten sie dennoch versuchen, an sehr scharfkantigen Halmen zu knabbern, sollten Sie versuchen, sie davon abzuhalten, um Schnittverletzungen im Maulbereich und an der Zunge zu vermeiden.
Auch Gras, das direkt an stark befahrenen Straßen wächst oder beispielsweise mit Insektiziden besprüht wurde, sollte vom Hund nicht gefressen werden.
Wie Hunde Gras verdauen
Hunde sind Fleischfresser. Ihr Verdauungssystem ist nicht besonders gut auf die Verarbeitung pflanzlicher Nahrung ausgelegt.
Das aufgenommene Gras kommt fast unverdaut wieder heraus. Aus diesem Grund kann man manchmal Grashalme sehen, die aus dem After des Hundes herausragen. Wenn diese nicht von selbst herausfallen, kann ein Taschentuch verwendet werden, um
Auch das Fressen von nur leicht ausgeprägtem Gras ist nicht ohne Risiko: Es gibt Pflanzen, die von Natur aus giftig sind. Und es gibt Pflanzen, die mit Düngemitteln oder Insektiziden besprüht wurden. Zudem besteht die Gefahr, dass Ihr Hund im Gras versteckte Fremdkörper verschluckt.
Nur unbehandelter Rasen ist gesund
Frisst Ihr Hund auch gerne Gras, dann sollten Sie einige Dinge beachten, denn Gras ist nicht gleich Gras.
Wie jede andere Pflanze kann Gras giftige oder schädliche Stoffe aus der Umwelt aufnehmen. Lassen Sie Ihren Hund daher niemals Gras fressen, das an einer stark befahrenen Straße wächst.
Gleiches gilt für Wiesen, in deren Nähe häufig gedüngt wird. Das Gras nimmt die Düngemittel über die Wurzeln auf und gibt sie anschließend wieder ab. Frisst der Hund gedüngten Rasen oder andere Gräser, nimmt er zwangsläufig kleinere Mengen dieser Stoffe auf.
Hunde fressen gelegentlich Gras aus verschiedenen Gründen, beispielsweise um die Verdauung zu verbessern, einen Mangel an Nährstoffen auszugleichen oder einfach aus Langeweile. Obwohl das Fressen von Gras im Allgemeinen harmlos ist, versuchen Sie die folgenden Schritte, wenn Sie Ihren Hund davon abhalten möchten, Gras zu fressen:
- Medizinische Probleme ausschließen: Konsultieren Sie Ihren Tierarzt, um sicherzustellen, dass Ihr Hund keine gesundheitlichen Probleme hat, die ihn dazu veranlassen, Gras zu fressen. Er kann Ihnen Ernährungsumstellungen oder Nahrungsergänzungsmittel empfehlen.
- Verbessern Sie die Ernährung: Füttern Sie Ihren Hund mit hochwertigem, ausgewogenem Futter, um sicherzustellen, dass er alle notwendigen Nährstoffe erhält. Eine ausgewogene Ernährung kann das Verlangen nach Gras reduzieren.
- Sorgen Sie für geistige Anregung: Langeweile kann dazu führen, dass Hunde Gras fressen. Sorgen Sie für geistige Anregung Ihres Hundes, indem Sie ihn mit Spielen, Rätseln und regelmäßigen Trainingseinheiten beschäftigen.
- Regelmäßige Bewegung: Sorgen Sie dafür, dass Ihr Hund ausreichend Bewegung bekommt. Regelmäßige Spaziergänge, Spielzeit und die Sozialisierung mit anderen Hunden können helfen, das Fressen von Gras zu reduzieren.
- Bieten Sie alternative Kaumöglichkeiten: Stellen Sie geeignete Kauspielzeuge, Rohleder oder Zahnkauartikel zur Verfügung, um den natürlichen Kaudrang Ihres Hundes zu befriedigen und ihn vom Grasfressen abzulenken.
- Verwenden Sie positive Verstärkung: Wenn Ihr Hund anfängt, Gras zu fressen, lenken Sie seine Aufmerksamkeit mit einem Spielzeug oder Leckerli um. Loben Sie ihn, wenn er aufhört, Gras zu fressen und das gewünschte Verhalten zeigt.
- Halten Sie Ihren Garten sauber: Mähen Sie regelmäßig Ihren Rasen und entfernen Sie alle potenziell giftigen Pflanzen, um den Zugang Ihres Hundes zu Gras und anderen unerwünschten Dingen zu minimieren.
- Erwägen Sie den Einsatz von Abwehrmitteln: Einige haustiersichere Abwehrmittel können auf Ihren Rasen aufgetragen werden, um das Gras weniger ansprechend zu machen. Verwenden Sie diese Produkte jedoch vorsichtig und nur als letztes Mittel.
Denken Sie daran, dass Beständigkeit und Geduld der Schlüssel sind, wenn Sie versuchen, das Verhalten Ihres Hundes zu ändern. Wenn das Grasfressen trotz Ihrer Bemühungen weitergeht, wenden Sie sich für weitere Beratung an Ihren Tierarzt.
Obwohl das Fressen von Gras bei Hunden ein häufiges und normalerweise harmloses Verhalten ist, kann es in manchen Fällen ein Anzeichen für einen Nährstoffmangel sein. Hunde fressen möglicherweise Gras, um einen Nährstoffmangel auszugleichen oder die Verdauung zu verbessern, da Gras Ballaststoffe enthält.
Wenn Sie vermuten, dass das Grasfressen Ihres Hundes auf einen Nährstoffmangel zurückzuführen ist, sollten Sie die folgenden Schritte in Betracht ziehen:
- Bewerten Sie die Ernährung Ihres Hundes: Stellen Sie sicher, dass Ihr Hund eine hochwertige, ausgewogene Ernährung erhält, die alle notwendigen Nährstoffe, einschließlich Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe, enthält. Fragen Sie Ihren Tierarzt nach dem besten Futter für das Alter, die Größe und das Aktivitätsniveau Ihres Hundes.
- Vereinbaren Sie einen Termin mit Ihrem Tierarzt: Lassen Sie Ihren Hund von Ihrem Tierarzt untersuchen, um gesundheitliche Probleme auszuschließen, die die Ursache für das Grasfressen sein könnten. Ihr Tierarzt kann auf Grundlage der Ergebnisse Ernährungsumstellungen oder Nahrungsergänzungsmittel empfehlen.
- Überwachen Sie den allgemeinen Gesundheitszustand Ihres Hundes: Achten Sie auf Veränderungen im Verhalten, Energieniveau oder Aussehen Ihres Hundes, da dies Anzeichen für einen Nährstoffmangel oder andere gesundheitliche Probleme sein könnten.
- Geben Sie geeignete Nahrungsergänzungsmittel: Wenn Ihr Tierarzt einen bestimmten Mangel feststellt, empfiehlt er möglicherweise Nahrungsergänzungsmittel, um die Ernährung Ihres Hundes auszugleichen. Konsultieren Sie immer Ihren Tierarzt, bevor Sie der Ernährung Ihres Hundes Nahrungsergänzungsmittel hinzufügen.
- Erwägen Sie eine schrittweise Ernährungsumstellung: Wenn Sie glauben, dass das Futter Ihres Hundes möglicherweise nicht genügend Nährstoffe enthält, sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt über eine Umstellung auf eine andere Marke oder Rezeptur, die den Bedürfnissen Ihres Hundes besser entspricht. Achten Sie darauf, das neue Futter schrittweise einzuführen, um Magenverstimmungen Ihres Hundes zu vermeiden.
Wenn Sie sich über das Grasfressen Ihres Hundes Sorgen machen, sollten Sie immer Ihren Tierarzt um Rat fragen. Er kann Ihnen dabei helfen, festzustellen, ob ein gesundheitliches Problem oder ein Nährstoffmangel vorliegt, der behandelt werden muss.