Ihren Namen erhielt die Rasse Dobermann vom Züchter Friedrich Louis Dobermann (1834–1894). Der hauptberufliche Steuereintreiber und Abdeckerhofleiter war zugleich städtischer Hundefänger. Aus den eingefangenen Hunden züchtete er besonders scharfe Exemplare. Ab den 1870er Jahren züchtete Dobermann vor allem aus den damals schon relativ gut gezüchteten Metzgerhunden, die auch als Vorläufer des Rottweilers gelten und mit dem Deutschen Schäferhund gekreuzt wurden, die nach ihm benannte Rasse. Aus den Arbeitshunden wurden wachsame und beständige Haus- und Hofhunde, die bald als Polizei- und Hütehunde eingesetzt wurden. Auch bei der Jagd wurden sie eingesetzt.
Ziele der Dobermannzucht
Der Dobermann soll ein mittelgroßer, kräftiger und muskulös gebauter Hund sein, der trotz seiner Substanz noch Adel und Eleganz in seinen Linien erkennen lässt. Er wird heute als Schutz-, Begleit-, Arbeits- und Familienhund eingesetzt.
Rassemerkmale
Dies sind die Rassecodes der FCI:
FCI-Standard Nr. 143 / 17. Dezember 2015 / D, gültig seit 1. August 2016, erstmals veröffentlicht am 13. November 2015
FCI-Klassifikation: Gruppe 2 Pinscher, Schnauzer, Schweizer Sennenhund und Molosser / Sektion 1 Schnauzer und Pinscher mit Arbeitsprüfung
Bezeichnung: Dobermann
Herkunftsland: Deutschland
Verwendung: Schutz-, Begleit- und Arbeitshund
Zur Geschichte des Dobermanns
Bereits im späten 19. Jahrhundert wurde der Dobermann im Polizeidienst eingesetzt und als „Gendarmenhund“ bezeichnet. Bei der Jagd beschäftigte er sich vor allem mit Raubwild. Die offizielle Anerkennung als Polizeihund erfolgte im frühen 20. Jahrhundert. Es folgte der verstärkte Einsatz als Arbeits-, Schutz-, Begleit- und Familienhund, denn für diese Aufgaben ist die Rasse Dobermann besonders gut geeignet.
Allgemeines Erscheinungsbild des Dobermanns
Vertreter der Rasse sind mittelgroß und muskulös gebaut. Sein Körper besticht durch seine elegante Linienführung, die mit der stolzen Haltung des Dobermanns gepaart ist. Mit temperamentvollem Wesen wirkt er sehr zielstrebig und entspricht damit dem Idealbild vieler Hundebesitzer.
Wichtige Proportionen
Der Körperbau des Hundes, insbesondere des Rüden, wirkt nahezu quadratisch. Die Rumpflänge, gemessen vom Brustbein bis zum Sitzbeinhöcker, darf bei Rüden maximal 5 % und bei Hündinnen maximal 10 % über der Widerristhöhe liegen.
Dobermann: Charakter und Verhalten
Die Grundstimmung eines Dobermanns ist im Allgemeinen freundlich bis friedlich, weshalb er ein anhänglicher Freund in der Familie wird. Die Zucht verlangt Durchschnittswerte für Temperament, Reizschwelle und Schärfe. Ein Dobermann arbeitet gern und ist leicht zu führen. Bei der Erziehung ist eine gewisse Strenge zu beachten. Die Hunde beobachten ihre Umwelt sehr genau, sie gelten als selbstbewusst und unerschrocken.
Head
Schädel: Er ist kräftig und liegt dem Rumpf an. Von oben wirkt er stumpf keilförmig. Von vorne betrachtet ist die Querlinie der Schädelspitze annähernd waagerecht. Die Scheitellinie setzt den Nasenrücken fast gerade fort und bildet dann zum Hals hin eine leichte Rundung.
Augenbrauenbögen: Diese treten nicht hervor, sind aber gut entwickelt, die Stirnfurche ist noch sichtbar.
Seiten: Bei unauffälligem Hinterkopf dürfen die Seitenflächen nicht vorspringend (vorspringend) wirken. Oberkiefer und Wangenknochen sind seitlich leicht gewölbt, was mit der Länge des Kopfes mit seiner kräftigen Muskulatur harmonieren muss.
Stop: Die Stirnschulter ist deutlich erkennbar, jedoch nicht zu ausgeprägt.
Schädel
Nase: gut entwickelte Nasenspitze, eher breit mit großen Öffnungen und entsprechend der Körperfarbe gefärbt
Fang: tief mit breiter Lücke im Maul zu den unteren und oberen Schneidezähnen
Lippen: glatt und fest für einen dichten Abschluss, eher dunkel pigmentiert
Kiefer und Zähne: kräftiges, breites Scherengebiss mit 42 Zähnen
Augen: mittelgroß und oval, eher dunkel mit behaarten Augenlidern
Ohren: natürlich und seitlich oben am Kopf angesetzt, idealerweise nah an den Wangen
Hals
Der Hals des Dobermanns hat im Verhältnis zu Kopf und Körper eine gute Länge, ist trocken und muskulös und hat aufsteigende Linien. Seine angenehme Rundung und aufrechte Haltung verleihen der Rasse ihre Vornehmheit.
Korpus
Widerrist: vorspringend (besonders bei Rüden) mit ansteigendem Verlauf
Rücken: kurz, fest, muskulös mit guter Breite
Lenden: muskulös, bei der Hündin etwas länger
Kruppe: vom Kreuzbein bis zum Schwanzansatz leicht abfallend
Brust: leicht gewölbte Rippen, in der Tiefe etwa halb so groß wie die Widerristhöhe, nach vorne ausgeprägt (Vorbrust)
Bauchdecke: deutlich zum Becken hin hochgezogen
Stange
Der Dobermann sollte seinen natürlichen Schwanz idealerweise leicht nach oben gebogen tragen.
Gliedmaßen
Die kräftigen Vorderläufe stehen fast senkrecht zum Boden. Das Schulterblatt ist gut bemuskelt und ragt über die Dornfortsätze der Brust hinaus. Der Winkel zur Horizontale beträgt ca. 50°. Ober- und Unterarme sind gut bemuskelt und nicht zu kurz, der Ellenbogen steht nicht nach außen. Die Gelenke sind knochenstark, die Pfoten kurz und geschlossen mit nach oben gewölbten Zehen. Die gesamte Stellung und Bemuskelung der Gliedmaßen bewirkt eine gute Breitenentwicklung. Gleichzeitig entsteht ein elastischer und eleganter Gang. Der Dobermann läuft raumgreifend mit weit schwingenden Vorderbeinen.
Haut und Fell
Die straffe Haut ist gut pigmentiert mit kurzem, hartem und dichtem Haar. Den Dobermann gibt es in den zwei Farbvarianten schwarz oder braun, wobei die braunen Exemplare durch ihre rostrote und scharf abgegrenzte Blesse am Fang, an den Wangen, an der Kehle, der Brust und den Gelenken auffallen.
Größe und Gewicht
Rüden: Widerristhöhe 68 – 72 cm, 40 – 45 kg
Hündinnen: Widerristhöhe 63 – 68 cm, 32 – 35 kg
Genetische Probleme beim Dobermann
Probleme wären beispielsweise geringe Substanz, fehlende Geschlechtsmerkmale und schwache Knochen. Disqualifizierende Probleme sind meist charakterlich zu finden. Ein Dobermann sollte nicht übermäßig ängstlich, aber auch nicht aggressiv sein.
Nach oben